5G Netz in Deutschland – die neue Mobilfunkgeneration


Was bedeutet 5G?

Kurz und knapp bedeutet 5G „5. Mobilfunkgeneration“ und ist eine Weiterentwicklung von 4G bzw. LTE (Long Term Evolution). Die 5G-Technologie ist bis zu 100-mal schneller als LTE und ermöglicht Übertragungen in Echtzeit. Nicht nur für den Alltag bringt 5G viele Vorteile, auch für Industrie und Technik schafft sie neue Grundlagen. Zum Beispiel wird die 5G-Technik für die Automatisierung von Produktionsprozessen benötigt oder dient als Basis für autonomes Fahren. Des Weiteren ist die Datenübertragung mittels 5G deutlich effizienter und verbraucht weniger Energie, was im Kampf gegen den Klimawandel unterstützt.

Ausbau: Welche Anbieter ziehen mit?

In Europa baut zunächst jeder Staat sein eigenes 5G-Netz aus. In Deutschland sind es vor allem die großen Netzanbieter, die den Ausbau vorantreiben. Zu diesen gehören die Telekom, Vodafone und Telefonica/O2.

Der Ausbau läuft bereits deutschlandweit. Oftmals müssen die Telekommunikationsanbieter keine neuen Sendemasten bauen, sondern können einen Großteil der Basisstationen weiterverwenden. Zumeist reicht ein Firmware-Update, sodass aus einem LTE-fähigen Sendemast, ein 5G-fähiger wird. Die benötigten Netzwerkkomponenten liefert zum größten Teil Huawei, aber auch Nokia und Sony.

Bereits 2019 wurden die ersten deutschen Städte mit 5G versorgt. Zu den Pilotprojekten gehörten damals neben Berlin und München auch Bonn und Köln. Mittlerweile (Ende 2022) sind die meisten Ballungsgebiete mit dem 5G-Netz versorgt. 

Insgesamt sind circa 80 % der Fläche Deutschlands von mindestens einem Netzbetreiber durch 5G-Empfang abgedeckt (Ende 2022). Eine nahezu vollständige Verfügbarkeit wird bis 2025 angesteuert. Heute (Stand Ende 2022) sind es vor allem die Ballungszentren, die von der 5G-Technik profitieren. Ländliche Regionen müssen sich für den vollständigen Ausbau noch etwas gedulden.

Durch die Auflagen der Bundesnetzagentur mussten die Anbieter bis Ende 2022 ca. 98 % der deutschen Haushalte je Bundesland mit mindestens 100 Mbit/s versorgen. Zudem müssen alle Autobahnen, wichtigen Bundesstraßen und Schienenwege mit mindestens 100 Mbit/s abgedeckt werden. Ende 2024 soll in einer zweiten Ausbauphase die restlichen Bundes-, Landes- und Staatsstraßen, sowie Seehäfen und alle relevanten Wasserstraßen mit 100 Mbit/s erschlossen sein.





5G-Auktion: Wer nutzt welche Frequenzen?

Wie jedes andere Mobilfunknetz benötigt 5G Mobilfunkfrequenzen. Alle bereits für den Mobilfunk der dritten und vierten Generation (zum Beispiel UMTS, LTE) verfügbaren Frequenzbereiche zwischen 700 Megahertz und 2,6 Gigahertz können grundsätzlich auch für 5G genutzt werden. Allerdings kommen im Gegensatz zu LTE für 5G auch deutliche höhere Frequenzen zum Einsatz. So zum Beispiel das Frequenzband von 3,4 bis 3,7 Gigahertz (speziell für 5G-Ausbau), welches von der Bundesnetzagentur während einer Auktion versteigert. Zugelassen waren nur die vier größten Netzanbieter.

Vom 19. März 2019 bis zum 12. Juni 2019 wurden die Frequenzen in den Bereichen 2 GHz und 3,6 GHz versteigert. Zu der Auktion zugelassen waren die Unternehmen Drillisch Netz AG, Telefónica Germany GmbH & Co. OHG, Telekom Deutschland GmbH und die Vodafone GmbH. Die Auktion endete nach 497 Runden und einem Investitionsvolumen von 6.549.651.000 .


Das ersteigerte Spektrum je Bieter verteilt sich wie folgt:

  Drillisch Netz AG (1&1) Telefónica Telekom Vodafone
2 GHz 2x10 MHz 2x10MHz 2x20 MHz 2x20MHz
3,6 GHz 50 MHz 70 MHz 90MHz 90 MHz
Summe 70 MHz 90 MHz 13MHz 130 MHz


Ist mein Handy 5G-fähig?

Ist mein Handy 5G-fähig?

Nicht jedes Handy ist automatisch 5G-fähig. Dazu benötigt Dein Smartphone ein 5G-Modem, das nicht in jedem Modell verbaut ist. Zudem lohnt sich ein Blick in Deinen Mobilfunkvertrag. Auch hier lässt nicht jeder Tarif den neuen Mobilfunkstandard zu.

Allerdings statten viele Smartphone-Hersteller immer mehr Handys mit der 5G-Technik aus. Dazu zählen nicht ausschließlich Premium-Handys, sondern auch Mittelklasse-Modelle. Informiere Dich über die neusten Smartphone-Modelle bei starmobile.de und sichere Dir Dein 5G-fähiges neues Handy, mit oder ohne Vertrag.

Was kann 5G besser als 4G?

Was kann 5G besser als 4G?

  • Höhere Frequenzbereiche sind nutzbar
  • Größere Frequenzkapazität und bessere Netzstabilität (z.B. für Großveranstaltungen)
  • Höhere Datendurchsatz und Datenraten von bis zu 20 Gbit/s
  • Kürzere Latenzzeiten (unter 1 Millisekunde)
  • Echtzeitanwendungen mit vielen hundert Personen weltweit
  • Bessere Energieeffizienz (bis zu 85 % weniger Strom bei gleicher Datenmenge im Vergleich zu bisherigem Netz)
  • Weniger Übertragungsverluste

Die zwei Seiten der Medaille: Vor- und Nachteile des 5G-Netzes

Der wohl größte Vorteil der 5G-Technik ist die hohe Datenübertragungsrate. Wie bereits vorgestellt, können dank 5G Geschwindigkeiten bis zu 10 Gbit/s erreicht werden und überholt damit deutlich die Leistung des 4G/LTE-Netzes.

Vorteile:

  • Smart-Home: Das 5G-Netz ist für die Smart-Home-Technologie unerlässlich. Zwar laufen die einzelnen Prozesse im Haus zumeist über das WLAN-Netzwerk, allerdings muss die Technologie, von anderen Orten gesteuert werden. Je schneller die Übertragungsrate, desto schneller kommt das Steuersignal am jeweiligen Gerät an. Die Echtzeitübertragung bietet zudem den Vorteil, das eigene Haus bzw. Grundstück einfacher zu überwachen ist.
  • Autonome Fahrzeuge: Ob selbstfahrendes Auto, Bus oder Flugzeug – egal welches Fahrzeug autonom fahren oder fliegen soll, benötigt ein schnelles mobiles Internet. Ein gut ausgebautes 5G-Netz für diese Form der Fortbewegung unerlässlich, da verschiedene Befehle oder Steuerungen in Echtzeit übertragen werden müssen.
  • Gesellschaft und Bildung: Unsere Gesellschaft fokussiert sich immer weiter auf das Internet. Wir nutzen täglich digitale Assistenten und surfen stundenlang im Netz. Dazu kommt aufgrund der aktuellen Lage verstärkt Home-Office, sowie digitaler Unterricht, ob für die Schule oder das Studium hinzu. Bei einer so großen Internetnutzung sind hohe Datenübertragungsgeschwindigkeiten und ein flächendeckender Ausbau besonders wichtig.
  • Industrie und Infrastruktur: Sowohl Industrie und Handel interessieren sich immer mehr für die 5G-Technik. Die Produktionen werden immer weiter automatisiert und benötigen daher besonders schnelles Internet. Selbst die Maschinen aus der Landwirtschaft arbeiten digital. So wird beispielsweise anhand von Wetterdaten Aussaat, Bewässerung oder Ernte abgestimmt und die Flächen per GPS optimal genutzt.

Nachteile:

  • Veränderung Lebensgewohnheiten: Das digitale Leben wirkt sich immer mehr auf den Menschen aus. Forscher beobachten immer häufiger, dass sich die Aufmerksamkeitsspanne vieler Leute verkürzt, da aufgrund von Smartphones und Co. dauerhaft Ablenkungen ohne großen Aufwand zu finden ist.
  • Strahlung: Wir sind bereits jetzt von elektromagnetischer Strahlung umgeben, die mit der 5G-Technik noch erhöht werden kann. Zwar gibt es bereits Erkenntnisse, wie sich Strahlung in Verbindung mit engem Körperkontakt auswirkt, allerdings fehlt es hier zum Teil noch an Langzeitstudien. Dabei sehen Forscher nicht das Problem allein in der Strahlung der Masten, sondern vielmehr der Empfangsgeräte. Wie sich die Strahlung hinsichtlich des Empfangs und der Weiterleitung ändert, wenn das Endgerät nicht das eigene Smartphone, sondern z.B. das autonome Fahrzeug ist, wird sich noch zeigen müssen.
  • Gebunden ans Internet: Immer mehr Funktionen und Bereiche des privaten, als auch des öffentlichen Lebens werden digital gesteuert. Gegenüber den neuen Technologien entwickelt sich eine Abhängigkeit, bei der der Ausfall des Netzes vergleichbar mit einem absoluten Stromausfall wäre. Bereits heute müssen wir für viele Handlungen schon überlegen, wie wir diese ohne digitalen Assistenten bewältigen können. Ein Beispiel ist hierbei die Landkarte. Früher zwar etwas umständlich, aber kein Problem zu Lesen und den Weg zu finden. Mit den digitalen Karten über Google Maps usw. sind Landkarten so gut wie aus unseren Haushalten verschwunden oder werden nicht mehr verstanden.