Was ist WLAN? – Alle Informationen rund das drahtlose Netzwerk

 

Die Abkürzung WLAN steht für „Wireless Local Area Network“ und bezeichnet ein lokales Funknetz. Zumeist ist ein Standard der IEEE-802.11-Familie gemeint. Zum Teil wird für WLAN auch das Synonym Wi-Fi genutzt, wie in der USA, Kanada oder den Niederlanden. Oftmals wird der Begriff Wi-Fi irreführend für WLAN-Hotspots oder kabellosen Internetzugang verwendet. Genau genommen handelt es sich jedoch bei WLAN und Wi-Fi um dasselbe: WLAN bezeichnet ein Funknetzwerk, Wi-Fi bezeichnet die Zertifizierung durch die Wi-Fi Alliance anhand des IEEE 802.11-Standards. WLAN hat im Gegensatz zu Wireless Personal Area Network (kurz: WPAN) deutlich größere Sendeleistungen und Reichweiten. Aus diesem Grund sind auch die Datenübertragungsraten deutlich höher.
WLAN: Funktionsweise und Voraussetzung

WLAN: Funktionsweise und Voraussetzung

Für ein WLAN-Signal benötigst Du einen Breitbandanschluss, wie DSL oder VDSL. Mit diesem Zugang zum Internet fehlt Dir nur noch ein WLAN-Router, der als Wireless Access Point (WAP) benötigt wird. Dein WLAN-Router ist für die Weiterleitung von Daten zuständig und wird zumeist vom Internet-Provider mitgeliefert. In Kurzfassung empfängt der WLAN-Router das Internet-Signal per Kabel über Deinen DSL-Anschluss und funkt es an alle verbundenen Geräte.

Ist der WLAN-Router aktiv, funkt dieser permanent. Der Frequenzbereich liegt hier zwischen 2400 und 5725 MHz. Deine WLAN-fähigen Geräte, wie Smartphones, Laptops oder Smart TVs erkennen das WLAN-Signal und können nach der Eingabe eines Passworts mit dem WLAN-Router verbunden werden. Nachdem eine stabile WLAN-Verbindung hergestellt wurde, kannst Du per WLAN-Signal das Internet ganz ohne Kabelverbindung benutzen. Den Router kannst Du mit mehreren WLAN-fähigen Geräten gleichzeitig verbinden.

WLAN Standards im Überblick


Bei WLAN Standards gibt es eine viele Unterschiede gerade in der Leistungsfähigkeit. Denn seit 1997 werden die verwendeten Standards immer weiterentwickelt und verbessert. An diesen Prozess arbeitet seit 1990 die Arbeitsgruppe des Institute of Electrical and Eletronic Engineers (IEEE).
Die unterschiedlichen WLAN-Standards unterschieden sich in der Kanal-Breite und Modulation. Für Nutzerinnen und Nutzer sind vor allem die Übertragungsraten interessant. Wir haben die wichtigsten Standards für Dich zusammengefasst:


  • 802.11: der erste Standard wurde 1997 entwickelt. Dieser funkt im Frequenzbereich von 2,4 GHz und konnte maximal 1 Mbit/s übertragen. Der Standard ist heute nicht mehr zeitgemäß und aus diesem Grund nicht mehr anzutreffen.
  • 802.11a und 802.11b: Diese beiden Standards sind die ersten Weiterentwicklungen zum WLAN Standard 802.11. 802.11b funkt ebenfalls mit 2,4 GHz und schafft eine Übertragungsrate von bis zu 11 Mbit/s. 802.11a funkt im 5 GHz Bereich und kann sogar 54 Mbit/s übertragen.
  • 802.11g: Der WLAN-Standard funkt ebenfalls auf 2,4 GHz und kann Datenraten bis zu 54 Mbit/s übertragen.
  • 802.11n oder auch Wi-Fi 4: Dieser Standard funkt auf Frequenzen zwischen 2,4 und 5 GHz und kann Datenraten bis zu 600 Mbit/s erreichen. Das WLAN-Signal schafft Reichweiten bis zu 70 Metern in Innenräumen (abhängig von Wänden) und ist damit ideal für den täglichen Gebrauch.
  • 802.11ac oder auch Wi-Fi 5: Dieser Standard funkt seit Dezember 2013 und schafft in der Theorie Datenraten von bis zu 1300 Mbit/s zu übertragen.
  • 802.11ad: Seit 2014 funkt der Standard im 5 GHz Bereich mit bis zu 7 Gbit/s auf kurzen Strecken übermitteln. Für größere Entfernungen reduziert sich der Frequenzbereich auf 2,4 GHz.
  • 802.11ax oder auch Wi-Fi 6: Im Jahr 2019 gab es erste Geräte mit dem aktuellsten WLAN-Standard. Mittlerweile wird Wi-Fi 6 flächendeckend eingesetzt. Der neuste Übertragungsstandard liefert bei gleichen Rahmenbedingungen gut 37 % mehr Bandbreite als seine Vorgänger. Auch hier funkt der Standard auf einer Bandbreite von 2,4 GHz und 5 GHz, jedoch liegt die Bruttodatenrate bei gut 9.600 MBit/s.
Anwendungsgebiete für WLAN

Anwendungsgebiete für WLAN

Das drahtlose Netzwerk WLAN bietet nicht nur bei Dir Zuhause kabelloses Internet. Auch in Büros, wo viele Nutzer gleichzeitig auf das Netzwerk zugreifen, ist WLAN ideal. Zudem gibt es an vielen öffentlichen Orten, wie bspw. Bahnhöfen oder Flughäfen sogenannte WLAN-Hotspots. Mit Deinem mobilen Endgerät kannst Du Dich in die WLAN-Hotspots einwählen und unterwegs im Internet surfen, ohne Dein Datenvolumen zu verbrauchen.

Wann ist WLAN sinnvoll? Vor- und Nachteile


Wann ist WLAN sinnvoll und hat das drahtlose Netzwerk Schwachstellen? Auch dieser Frage sind wir nachgegangen und haben unterschiedliche Vor- und Nachteile für das drahtlose Netzwerk gesammelt:


Vorteile:

  • WLAN vereinfacht für Dich nicht nur die Datenübertragung, sondern auch den Zugang Deiner mobilen Endgeräte.
  • Geräte wie Laptops, Smartphones und Co. können ganz problemlos gleichzeitig auf das drahtlose Netzwerk zugreifen.
  • WLAN bringt nicht nur Mobilität, sondern auch Komfort, indem Deine WLAN-fähigen Endgeräte, nicht wie bei einem kabelgebundenen Netzwerk ortsgebunden sind, sondern in Deinem ganzen Zuhause genutzt werden können.
  • Neben dem Aufwand sind auch die Kosten für ein WLAN-Netzwerk geringer als bei einem kabelgebundenen Netzwerk.
  • WLAN kann die Reichweite eines kabelgebundenen Netzwerks vergrößern und den Zugang zum Internet an vielen Stellen erleichtern.
  • WLANRouter lassen sich schnell aufbauen und eignen sich so für temporäre Netzwerke, die beispielsweise auf Messen oder Events gebraucht werden


Nachteile:

  • Funktechniken, Router und Co. sind zumeist etwas anfälliger für Störungen. Besonders dann, wenn sehr viele Endgeräte einen Zugang nutzen und einen hohen Datenverbrauch vorweisen.
  • Sobald sich viele Nutzer ein WLAN-Netzwerk teilen, wird die Leistung für jeden einzelnen Nutzer schlechter.
  • Die Übertragungsgeschwindigkeit ist bei funkbasierten Technologien etwas langsamer als bei Kabelanschlüssen
  • Die Nettobandbreite (die Geschwindigkeit, die auf deinem Gerät realisiert wird) kann durch Übertragungsverluste stark von der theoretischen Bruttobandbreite abweichen 
Datenschutz und Sicherheit

Datenschutz und Sicherheit

Dein WLAN-Netzwerk solltest Du Zuhause immer verschlüsseln. Damit stellst Du sicher, dass Fremde kein Zugriff auf das Netzwerk und Deine Daten erhalten. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Authentifizierung und Verschlüsselung des WLANs immer eingeschaltet zu lassen. Sollte das nicht der Fall sein, ist Dein WLAN öffentlich und jeder kann in der Nähe darauf zugreifen.

Damit Dein WLAN-Netzwerk sicher bleibt, wird für die Authentifizierung und Verschlüsselung des Netzwerks der Sicherheits-Standard WPA2 oder die Weiterentwicklung WPA3 (Wi-Fi Protected Access 3) verwendet. Wenn sich nun ein Nutzer versucht in das WLAN-Netzwerk einzuloggen, muss er zunächst der Authentifizierung beweisen, dass er befugt ist, das WLAN zu benutzen. Das geschieht, sobald der Nutzer das WLAN-Passwort eingegeben hat. Besagtes Passwort besteht aus einer Reihe von Zahlen und Buchstaben. Oftmals findest Du auf der Rückseite Deines Routers das WLAN-Passwort oder auch in den Vertragsunterlagen Deines Internetanbieters.